Pfeifen, Summen, Rauschen, Klingeln: So oder ähnlich klingt es im Ohr von Menschen, die von einem Tinnitus betroffen sind. Er gehört zu den häufigsten psychosomatischen Leiden unserer Zeit und bildet eine der Spezialisierungen unserer Klinikums.
Konkret steht Tinnitus für eine Störung der Hörfunktion, bei der Geräusche, die in der Außenwelt gar nicht vorhanden sind, von Betroffenen im Ohr „gehört“ werden. Häufig bezeichnet man sie auch als Phantomgeräusche.
Dabei kann sowohl die Art der Geräusche als auch ihre Lautstärke und die Häufigkeit, mit der sie auftreten, unterschiedlichste Formen annehmen. Entsprechend groß ist die Bandbreite, mit der ein Tinnitus das eigene Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Die vier zugehörigen Schweregrade reichen von einer als kaum nennenswert empfundenen Belastung bis zu völliger Arbeitsunfähigkeit.
Generell ist Tinnitus bei Einsatz moderner Therapieverfahren heute sehr gut behandelbar und mitunter auch heilbar – wobei ein geheilt sein auch bedeuten kann, dass die Ohrgeräusche für den einzelnen Betroffenen keine Beeinträchtigung mehr bedeuten.
Gute Chancen auf ein völliges Heilen eines Tinnitus bestehen vor allem in der Anfangsphase, sprich in den ersten drei Monaten nach dem erstmaligen Auftreten. In dieser Phase spricht man auch vom akuten Tinnitus, der mitunter sogar von selbst verschwinden kann.
Besteht das Leiden hingegen schon länger, spricht man vom chronischen Tinnitus. In der Behandlung liegt der Fokus nun vor allem darauf, trotz Tinnitus wieder eine möglichst hohe Lebensqualität zu erlangen.
Ein Tinnitus – der rein medizinisch übrigens ungefährlich ist – kann sowohl körperliche als auch seelische Ursachen haben. Meist spielen mehrere Faktoren aus unterschiedlichsten Ebenen zusammen, etwa die Kombination aus dauerhaftem Stress mit einer chronischen Lärmschädigung.
Bei einem Tinnitus spielen sowohl körperliche als auch seelische Faktoren zusammen. Das ist besonders in der Therapie wichtig: Während bei seiner Entstehung häufig physische Gründe im Spiel sind, bedeuten die damit verbundenen Geräusche je nach Intensität mitunter enormes psychisches Leid. Es reicht also nicht aus, sich rein auf den Tinnitus zu konzentrieren.
Von daher liegt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Tinnitus-Therapie darin, als Patient unterscheiden zu lernen zwischen dem Tinnitus selbst und dessen Auswirkungen auf die Seele. Erst das daraus folgende Arbeiten auf beiden Ebenen ermöglicht die nötige ganzheitliche Behandlung, um sowohl den Tinnitus zu mildern als auch die damit verbundenen Folgebeeinträchtigungen zu reduzieren.
Ebenso lassen sich so auch mögliche konkreten Störungen und Erkrankrungen ermitteln und behandeln, die im weiteren Verlauf zusätzlich entstanden sind. Dazu zählen etwa Angst- und Schlafstörungen oder Depressionen, nicht selten gepaart mit massiver Überförderung und Erschöpfung.
Eine große Rolle spielt bei all dem eine präzise und umfassende Eingangsdiagnose – nur so lassen sich auch subtilere Wirkungszusammenhänge erkennen oder versteckte Folgestörungen aufdecken.
Häufige körperliche Ursachen:
Häufige seelische Ursachen:
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